Leo Grob untersucht in seinem Buch «Bevor die Fabriken schließen» den Wandel der industriellen Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten am Beispiel des multinationalen Unternehmens Alusuisse. Er folgt der Herstellung von Aluminium quer über den Globus von Australien über Italien bis in die Schweiz. Seine Geschichte der Alusuisse beleuchtet die Auseinandersetzungen zwischen Arbeitnehmenden und Managern und erklärt, wie Topmanager am Schweizer Hauptsitz in Zürich die multiplen Krisen der 1970er-Jahre nutzten, um marktradikale Formen des Personalmanagements einzuführen.
Christian Marx (München) überblickt in seiner Rezension die Inhalte des Buchs und hält abschliessend fest, die Studie sei «ein überzeugender Beitrag zur (Vor-)Geschichte der Deindustrialisierung». Bestechend sei vor allem die Kombination arbeits- und unternehmenshistorischer Perspektiven: «Auf diese Weise werden nicht nur unternehmensstrategische und personalpolitische Modelle des Managements, sondern auch Veränderungen im betrieblichen Mikrokosmos erkennbar. Die Studie verdeutlicht sowohl die komplexen globalen Verflechtungen wie auch die konkreten Folgen des Transformationsprozesses auf lokaler Ebene und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des industriellen Strukturbruchs in Westeuropa seit den 1970er-Jahren.»
Die ganze Rezension ist frei verfügbar auf infoclio.ch und HSozKult, das ganze Buch in der eLibrary des Böhlau Verlags.
Marx, Christian: Rezension zu: Grob, Leo: Bevor die Fabriken schließen. Arbeit und Management bei Alusuisse (1960–1991), Köln 2024, in: infoclio.ch, 28.04.2025, <https://www.infoclio.ch/de/rez?rid=146420>.
