Podiumsdiskussion: Sammeln als feministische Praxis

Archived Veranstaltung
16. janvier 2025 - 19:00 - 21:30
Table ronde

Sammeln als feministische Praxis - Podiumsdiskussion und Heftvernissage

«Wir, die keine Geschichte haben…» sangen feministische Aktivistinnen in den 1970er-Jahren an Demonstrationen und Frauenfesten. Das Bedürfnis von Feministinnen, die eigene Geschichte zu dokumentieren, ist seit Generationen hinweg zentral, wobei jede Generation aufs Neue die Wichtigkeit von Sammeln, Bewahren und Vermitteln als eine politische und feministische Praxis entdeckt. Die Historikerinnen Vera Blaser und Sarah Probst haben für den Verein Frauen*geschichte(n) eine Gastedition der Zeitschrift FemInfo herausgegeben, die sich mit dem Thema «Sammeln als feministische Praxis» auseinandersetzt.

Zur Heftvernissage findet eine Podiumsdiskussion statt, um die im Heft aufgeworfenen Fragen weiter zu denken. Die Herausgeberinnen diskutieren zusammen mit Forscherinnen, Autorinnen, Verlegerinnen, Kunst- und Kulturschaffenden: Welche Praktiken des Sammelns, Bewahrens, Vermittelns und Kuratierens waren und sind für Feministinnen relevant? Welche Macht- und Herrschaftsverhältnisse bestimmen darüber, welche Erfahrungen und Geschichten hervorgehoben und welche verdeckt werden? Welche (neuen) Sammelpraktiken braucht es, um marginalisierte Erfahrungen in der Archiv-, Forschungs- und Kulturlandschaft sichtbar zu machen?

Auf dem Podium:

Madeleine Marti: Germanistin, Historikerin und Lesbenforscherin. Sie war Redaktorin bei der Zeitschrift "Lesbenfront" und Mitbegründerin des Sappho Verein, der die Lesbenspaziergänge in Zürich und das Wiki zur Lesbengeschichte der Schweiz (l-wiki.ch) ins Leben gerufen hat. Sie war in Frauenzentren, an feministischen Tagungen und in aktivistischen Gruppen in der Frauen- und Lesbenbewegung aktiv und hat sich um die Vorbereitung und Übergabe der Unterlagen des Frauenzentrums Baden ans Sozialarchiv und von Material zu geschlechtergerechter Sprache ans Gosteli-Archiv gekümmert. 

Marilyn Umurungi: Kuratorin, Kunst- und Kulturschaffende. In ihrer kulturellen und künstlerischen Vermittlungsarbeit beschäftigt sie sich mit Mechanismen der Inklusion und Exklusion im europäischen und schweizerischen kulturhistorischen Kontext – oft vor dem Hintergrund aktueller sozialer Bewegungen oder der Populärkultur. Sie ist Ko-Kuratorin der Ausstellung "kolonial – Globale Verflechtungen der Schweiz".

Liliane Studer: Germanistin, Lektorin, Literaturvermittlerin und Publizistin. Sie hat den eF-eF-Verlag, den ersten explizit feministischen Verlag der Schweiz, geleitet, war beim Limmat Verlag als Ko-Leiterin und beim Dörlemann Verlag als Lektorin tätig. Sie engagiert sich für die literarische Nachwuchsförderung, etwa beim Chrysalide –  Binding Förderpreis für Literatur, als Coach bei der Literaturwerkstatt Graz, als Begleiterin von Autor:innen, die am Anfang stehen, oder als Leiterin von Schreibwerkstätten. 

Katharina Hermann: Historikerin, Kuratorin und Mutter. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie der Geschichte der Arbeiter*innenbewegung. In ihrer Dissertation erforscht sie Streiks und Proteste im Ersten Weltkrieg. Sie hat viele Jahre projektbasiert im Landesmuseum an verschiedensten Ausstellungen mitgearbeitet. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Historischen Museum Olten.

Moderation: Vera Blaser und Sarah Probst

Anmeldung: info@frau-engeschichte-n.ch

Organisé par
Verein Frauen*geschichte(n)

Lieu de l'événement

Archiv für Frauen- und Sozialgeschichte Ostschweiz
Florastrasse 6
9000 
St. Gallen

Kontakt

Verein Frauen*geschichte(n) https://frau-engeschichte-n.ch/
Langues de l'évènement
Allemand

Coûts de participation

CHF 0.00