Historischer Forschungsauftrag 2025/2026

Eine der wesentlichen Aufgaben des Staatsarchivs Zug ist die Förderung der landesgeschichtlichen Forschung. Zu diesem Zweck erteilt das Staatsarchiv jedes Jahr einen Auftrag zur wissenschaftlichen Erforschung eines vorher festgelegten Themas zur Zuger Geschichte. Mit diesen Arbeiten sollen Forschungslücken geschlossen werden. Der Auftrag wird vom Staatsarchiv des Kantons Zug ausgeschrieben und im Jahrbuch TUGIUM und/oder im Internet publiziert.

Historischer Forschungsauftrag 2025/2026

 

Interessentinnen und Interessenten haben sich für den mit 12'000 Fr. dotierten Auftrag bis Freitag 17.10.2025 zu bewerben (Bewerbung.Staatsarchiv@zg.ch). Das diesjährige Thema sind spannende «Zuger Frauenbiografien der Belle Époque», die Forschungsskizze ist dem beiliegenden Anhang zu entnehmen.

Das 19. Jahrhundert brachte für den Kanton Zug einen tiefgreifenden Wandel mit sich, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht. Binnen weniger Jahre wandelte sich Zug von einer stark landwirtschaftlich geprägten Landschaft hin zu einer aufstrebenden Industrie- und Tourismusregion. Insbesondere die Belle Époque brachte dabei gänzlich neue Betätigungsfelder hervor, die es erstmals auch Frauen ermöglichten, einer eigenen Berufstätigkeit nachzugehen. Vier dieser Frauen stehen dabei im Fokus des Forschungsauftrags 2025/26 des Staatsarchivs Zug: 

  • Katharina Weiss (1834-1911) eröffnete 1862 als erste Frau im Kanton Zug ein Fotoatelier und sollte während ihrer rund 50-jährigen Geschäftstätigkeit zu einer der erfolgreichsten Fotografinnen der Schweiz werden. Nicht nur dokumentierte sie mit ihrer Kamera den gesellschaftlichen Wandel, sondern wurde auch zur Chronistin bedeutender Zuger Ereignisse der Zeit.
  • Antonia Moos (1861-1945) gehörte zu den wenigen weiblichen Malerinnen der Zentralschweiz mit eigener Galerie. Die vielseitig begabte Künstlerin trat dabei auch als vielbeachtete Musikerin, Sängerin und Schauspielerin in Erscheinung. Daneben engagierte sie sich im Bildungswesen, initiierte den ersten Zuger Kindergarten und zählt als dessen erste Leiterin zu den Pionierinnen der Kleinkinderpädagogik in der Schweiz.
  • Das mitunter sieben Romane und 68 Novellen umfassende literarische Werk der bereits zu Lebzeiten international ausgezeichneten Schriftstellerin und Dichterin Isabelle Kaiser (1866-1925) bilden ein eindrückliches Zeugnis literarischer Schaffenskraft der Schweizer Belle Époque. Als solche gehört Kaiser bis heute zu den erfolgreichsten Schweizer Autorinnen.
  • Fast in Vergessenheit geraten ist derweil das Werk der Rischer Schriftstellerin und Spezereihändlerin Marie Schlumpf (1853-1907). Ihr erst posthum publiziertes Hauptwerk «Der Weibermann» gibt dabei einen Einblick in die von politischen Gegensätzen und gesellschaftlichen Normen geprägten ländlichen Gesellschaft um die Jahrhundertwende. 

 

Für den Forschungsauftrag sollen die vier Biografien erforscht, handbuchartig grob nachgezeichnet und ins gesellschaftlich-kulturelle Umfeld der Belle Époque eingeordnet werden. 

 

Bewerbung bitte einreichen bis Freitag, 17. Oktober 2025 an

bewerbung.staatsarchiv@zg.ch (elektronisch, ein zusammenhängendes PDF).

Employeur
Staatsarchiv Zug
Délai de candidature