Du sang contre de l’or: le service étranger en Valais sous l’Ancien Régime

Nom de l'auteur
Louiselle
Gally
Type de travail
Thèse
Statut
abgeschlossen/terminé
Nom du professeur
Prof.
André
Holenstein
Institution
Historisches Institut
Lieu
Bern
Année
2013/2014
Abstract
Diese Arbeit umfasst den Zeitraum von 1496, als die ersten vom Wallis rekrutierten Truppen auftauchten, bis 1798, als der König von Piemont-Sardinien den Fremdendienst beendete. Die Dissertation analysiert die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen des Walliser Fremdendienstes. Sie betrachtet das Thema in seiner Gesamtheit und gibt den Wallisern, die im Ausland gedient haben, einen besonderen Raum. Diese Offiziere und einfache Soldaten waren wichtige Teilnehmer eines Geschehens, das im Allgemeinen nicht sehr bekannt ist. Das Projekt geht folgenden Fragen nach: Warum nahmen die Walliser am Fremdendienst teil? Warum dienten sie während des ganzen Ancien Régime, drei Jahrhunderte lang? Welchen Herrschenden verpflichteten sich die Walliser? Brachte der Fremdendienst dem Wallis einen Gewinn? Wenn ja, wer profitierte am meisten davon? Die Dissertation teilt sich in vier verschiedene Kapitel, die besondere Schlüsselmomente des Walliser Fremdendienstes während des Ancien Régime beschreiben. Das erste Kapitel erklärt die Anfänge dieser militärischen Unternehmung im Wallis. Das zweite Kapitel zeigt auf, wie im 16. Jahrhundert die Patrioten, die sogenannte politische Elite des Landes, den Solddienst monopolisierten. Das dritte Kapitel bringt die Veränderung des Fremdendienstes in ein lukratives Geschäft im 17. Jahrhundert ans Licht. Grosse Unternehmer wie Michel Mageran oder Gaspard Stockalper nahmen dieses Geschäft in die Hände. Zum Schluss wird beschrieben, wie die grossen wohlhabenden Walliser Familien, die Courten und Kalbermaten, im 18. Jahrhundert den Walliser Solddienstübernahmen. Innerhalb aller Kapitel werden die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekte des Walliser Fremdendienstes berücksichtigt. Der politische Aspekt verdeutlicht die Organisation des Walliser Fremdendienstes, wie zum Beispiel militärische Verträge (Kapitulationen) unterschrieben wurden. Der soziale Aspekt versucht die Männer, die dienten, in ihren Motivationen und Interessen zu verstehen. Der wirtschaftliche Aspekt befasst sich mit den Vorteilen des Solddienstes für das Land und wie dieser Gewinn eingesetzt wurde. Während des Ancien Régime waren der französische König und der Herzog von Savoyen, der im 18. Jahrhundert König von Piemont-Sardinien geworden war, die wichtigsten Nutzniesser des Walliser Fremdendienstes. Darum stützt sich diese Doktorarbeit auf Quellen walliser, französischen und italienischen Ursprungs. Im Walliser Staatsarchiv befinden sich die Walliser Landrats-Abschiede und die Archive der Bürgerschaft von Sitten. Diese Quellen sind wichtig für das Verständnis der politischen und wirtschaftlichen Aspekte des Themas. Die Walliser Familienarchive enthalten die Korrespondenz und die Listen der Truppen, die Aufschluss geben über die sozialen Konsequenzen des Walliser Fremdendienstes. In Vincennes, Frankreich, beim Service historique de la Défense – Département de l’armée de terre (SHD-DAT), befinden sich viele Dokumente der Geschichte des Walliser Regiments „de Courten“. Die Archives des Affaires Etrangères in La Courneuve besitzen diplomatische Korrespondenzen zwischen dem Wallis und Frankreich sowie Dokumente über Regelungen der Finanzen des Ancien Régime. In Italien befinden sich die politischen Quellen des Walliser Fremdendienstes im Archivio di Stato di Torino. In diesem Archiv sind auch alle Listen der Walliser Truppen archiviert. Sie enthalten die Namen der Offiziere und Soldaten. Diese sehr seltenen Dokumente – die in Frankreich nicht zu finden sind – geben einen wichtigen Überblick über die Walliser im piemontesisch-sardinischen Dienst. Diese Arbeit stellt klar, dass das Wallis seinen V erbündeten, den Schweizer Kantonen, in den Fremdendienst gefolgt war, und dass es an dieser Aktivität während des ganzen Ancien Régime regelmässig beteiligt war. Die Ursachen dieser V erwicklung sind vielfältig. Zu den politischen Gründen gehört, dass das Wallis durch seine Teilnahme am Fremdendienst mit seinen Nachbarn Frankreich und Savoy in Frieden leben konnte. Den Wallisern wurden vom Fremdendienst die Unhabhängigkeit ihrer Bergpässe und die Sicherheit ihres Territoriums garantiert. Zu den wirtschaftlichen Gründen gehört, dass das Wallis für die Teilnahme am Fremdendienst das wichtige Salz erhielt und Pensionen ausgezahlt bekam. Das Salz war sowohl für Mensch und Tier, als auch für die Fleischkonservierung und die Käseherstellung unerlässlich. Die Salzversorgung war wichtig, und dank der Wirtschaftsprivilegien, welche die französischen Könige dem Wallis gewährten, konnte es letzteres in grossen Mengen günstig einkaufen. Die französichen Pensionen bestanden aus einer Staatspension in der Höhe von 3'000 Franken sowie aus privaten Gratifikationen für die Patrioten. Das Geld floss mehr oder weniger regelmässig während des ganzen Ancien Régime. Die savoyische Pension war um ein Drittel geringer als die französische und wurde um die Mitte des 17. Jahrhunderts eingestellt. Da im Wallis nur wenig Geld in Umlauf war, stellten die Pensionen einen bedeutenden Geldzufluss dar. Anders als vom Salz war es aber nicht von den Pensionen abhängig. Die Pensionen allein erklären daher die Beteiligung des Wallis am Solddienst nicht. Zu den sozialen Ursachen zählt, dass der Fremdendienst für die Walliser Elite eine bildende Funktion hatte. Die Erfahrungen in der Fremde erleichterten es den Patrioten, die ins Land zurückkehrten, eine politische Laufbahn einzuschlagen. Im 18. Jahrhundert wurden viele der Offiziere durch ihre lang andauernde und beständige Teilnahme am Solddienst wohlhabend. Es scheint, dass die militärische Emigration der Soldaten und Offiziere keine grossen Auswirkungen auf die Walliser Bevölkerungsentwicklung zeigte. Die einfachen Soldaten im piemontesisch-sardinischen Dienst verpflichteten sich meist nur für kurze Zeit (im Durchschnitt weniger als drei Jahre). Wenn sie nicht an Krankheiten oder durch das Kriegsgeschehen starben, kehrten sie ärmer als zuvor in ihre Heimat zurück. Reiner Pragmatismus charakterisiert den Walliser Fremdendienst während des Ancien Régime. Das Land nahm an dieser militärischen Unternehmung teil, weil es ein direktes Interesse daran hatte; es zögerte nicht, sich von den Kantonen loszusagen. Religiöse Beweggründe wurden bei der Einrichtung des Walliser Solddienstes nicht berücksichtigt. Das ist sehr atypisch für die Schweizerische Eidgenossenschaft, vor allem während der Reformationszeit, als sich die Kantone in protestantische und katholische aufspalteten. Die Religion hatte somit keinen Einfluss auf die Entstehung und Organisation des Walliser Fremdendienstes. Diese Doktorarbeit beweist, dass das Wallis den Fremdendienst betreffend immer nur seinen eigenen Interessen gefolgt ist.

Accès au document

Bibliothèque

Les travaux académiques sont déposés à la bibliothèque de l'université concernée. Cherchez le travail dans le catalogue collectif des bibliothèques suisses