Monumente der Erinnerung und die visuelle Inszenierung einer imaginären Topografie, 1917-1938

Nom de l'auteur
Dominik
Schnetzer
Type de travail
Thèse
Statut
abgeschlossen/terminé
Nom du professeur
Prof.
Jakob
Tanner
Institution
Neuzeit
Lieu
Zürich
Année
2008/2009
Abstract
Gegenstand des historischen Forschungsprojekts (Dissertation) ist die bildliche Inszenierung der Alpen während der Epoche der so genannten Geistigen Landesverteidigung (GLV). Untersucht werden filmische und fotografische Quellen aus den Jahren 1900-1943, die von der Geschichtsforschung bis anhin nicht systematisch beachtet worden sind (Dokumentarfilme, Spielfilme, Pressebilder). Um Ergebnisse in einen grösseren Rezeptionszusammenhang zu stellen, sind zudem Texte aus Fach- und Kulturzeitschriften Bestandteil des Quellenkorpus. Die Arbeit geht der Frage nach, wie die Alpen in den damals neuen Medien Kinematografie und Pressefotografie für das nationale Selbstbild der Schweiz visuell instrumentalisiert wurden. Dabei steht ein kultur- und medienhistorischer Ansatz im Zentrum, der aktuelle Theoriemodelle nach dem Iconic Turn berücksichtigt. Der interdisziplinär ausgerichtete Text versteht sich als Beitrag zu dem mit lediglich vier publizierten Monografien (über Jazz, Radio, Theater/Literatur und einer Fallstudie zum Spielfilm) vernachlässigten Forschungsgebiet "Kultur und Geistige Landesverteidigung". Der Gesuchssteller stützt sich auf eigene Forschungen, die zeigen, dass die Schweizer Geschichtswissenschaft den ursprünglich aus dem Kulturbereich stammenden Begriff GLV bis anhin nur unzureichend erfasst hat. Im Gegensatz zur breit rezipierten These von einer Konjunktur der GLV in den 1930er-Jahren hat die projektabhängige Analyse ergeben, dass die mit der GLV verknüpften nationalistisch-konservativen Identitätsentwürfe in den massenmedial wirksamen Bildmedien bis 1938 eine untergeordnete Rolle spielten. Mit Blick auf die visuellen Alpeninszenierungen kann festgehalten werden, dass sich in der Zwischenkriegszeit zwei Tendenzen gegenüberstehen: eine erste Tendenz, in der sich seit 1900 ein „neo-helvetisch“ geprägtes Bild der Kulturnation Schweiz mit Rückbezug auf Nationalmythen ausbildet, und eine zweite Tendenz, in der ein betont kosmopolitisch-liberales Selbstbild des Landes entworfen wird. Auf den Faktoren, die zu der ab 1935 greifbar werdenden Vereinheitlichung in der Inszenierung des nationalen Selbstbildes über den Topos Alpen führten, liegt der Fokus der projektbezogenen Forschung.

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