Statuen, Strassennamen und andere Symbole, die seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten in der Öffentlichkeit zu sehen sind, lösen heute in Teilen der Bevölkerung Unmut aus. Was bisher unsichtbar blieb, wird öffentlich debattiert: Denkmäler von Männern wie David de Pury und Alfred Escher sind mittlerweile kontrovers, weil diese ihren Reichtum auch der Sklaverei verdankten und viele Menschen in der Schweiz davon profitierten.
Wie soll mit solchen Erinnerungsorten umgegangen werden, die Verstrickungen in den Kolonialismus aufweisen? Diese Frage ist erstens Ausdruck neuer Forschungsperspektiven in der Geschichtswissenschaft, die solche Verflechtungen zwischen der Schweiz und den Kolonialismus in den Blick nehmen. Zweitens zeigt sie, dass das bisher vorherrschende Geschichtsparadigma auf eine zunehmend pluralisierte Erinnerungslandschaft stösst.
Dieses Webinar beleuchtet die historischen Hintergründe, die erinnerungspolitischen Herausforderungen, aber auch die vielfältigen Möglichkeiten im Umgang mit kolonialen Denkmälern für unsere Gegenwart. Präsentiert werden Fallbeispiele aus der Schweiz und die damit einhergehenden Diskussionen, in denen Aktivisten/innen, Politiker/innen, Behörden, Wissenschaftler/innen und Medienvertreter/innen unseren Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart aushandeln.
Datum: Dienstag den 08. Oktober 2024, um 18:00.