Sie war engagiert, charismatisch und liebenswert. Anny Klawa-Morf (1894-1993) kämpfte ein Leben lang für die Idee einer gerechteren Gesellschaft und für die Gleichstellung der Frauen. Hautnah erlebte sie die Revolutionen nach dem Ersten Weltkrieg und kam um ein Haar ums Leben. Bittere Erfahrungen in der Familie machten sie misstrauisch gegenüber Männern, bis sie im lettischen Revolutionär Janis Klawa ihre grosse Liebe fand. Mit ihrem unbeirrbaren Glauben an das Gute beeindruckte sie viele Menschen und zeigte unzähligen Kindern den Weg zu einer besseren Welt. Rückblickend auf ihr fast hundertjähriges Leben erklärte sie: «Es wird noch Jahrzehnte dauern, bis einmal der Gedanke der Gleichberechtigung Wirklichkeit wird. Dazu braucht es viel Kleinarbeit, aber diese Kleinarbeit lohnt sich.»
Zum 130. Geburtstag von Anny Klawa-Morf wurde ihre Lebensgeschichte von der Anny-Klawa-Morf-Stiftung neu herausgegeben.
Der Nachlass von Anny Klawa-Morf mit Dokumenten und einer reichen Fotosammlung befindet sich im Schweizerischen Sozialarchiv.
Begrüssung durch Jakob Tanner (Stiftungsrat Anny-Klawa-Morf-Stiftung), Buchpräsentation mit der Autorin Annette Frei Berthoud und Vorführung des Films «Anna Klawa-Morf – Nachdenken über eine Arbeiterfrau» (1993) von Hans-Dieter Rutsch.