Cours magistral
11. Juni 2015 – 10.30 Uhr, Universität Zürich
Veranstaltungsreihe «La Suisse existe – La Suisse n’existe pas»
Bildung, Erziehung und Unterricht sind in der Schweiz trotz Harmonisierungstendenzen föderalistisch organisiert. Erziehungswissenschaft als wissenschaftliche Disziplin dagegen hat einen generalisierenden Anspruch. Allerdings untersuchen erziehungswissenschaftlich Forschende in der Regel lokale, kantonale und sprachregionale, selten nationale oder sogar internationale Zusammenhänge. Die Veranstaltung geht Fragen nach, die im Zusammenhang mit diesen spannungsreichen Voraussetzungen der Erziehungswissenschaft in der Schweiz stehen.
Bildung, Erziehung und Unterricht sind in der Schweiz trotz Harmonisierungstendenzen föderalistisch organisiert. Der schweizerische Bildungsföderalismus wurde traditionell vor allem mit dem Argument legitimiert, dass pädagogische Ziele und pädagogisches Handeln massgeblich durch Sprache und Kultur geprägt sind, und deshalb Bildung und Erziehung in der sprachlich und kulturell vielfältigen Schweiz nicht einheitlich geregelt werden können.
Erziehungswissenschaft als wissenschaftliche Disziplin dagegen hat nicht einen lokalen, kantonalen oder sprachregionalen Anspruch, sondern einen generalisierenden: Forschungsresultate sollen allgemein gültig sein. Dabei sind die erziehungswissenschaftlich Forschenden sowohl selber in sprachliche und kulturelle Kontexte eingebunden als auch der Internationalität von Wissenschaft verpflichtet. Trotz generalisierenden Zielen untersuchen die Forschenden in der Regel lokale, kantonale und sprachregionale, selten nationale oder sogar internationale Zusammenhänge.
Vor diesem Hintergrund geht die Veranstaltung zwei übergeordneten Fragen nach: Wie wirkt sich die sprachliche und kulturelle Vielfalt der Schweiz auf die erziehungswissenschaftliche Forschung aus? Und welche Rolle kommt der Internationalisierung der erziehungswissenschaftlichen Diskurse und Forschungsstrategien für das Selbstverständnis der Erziehungswissenschaft in den drei Sprachregionen zu?
Referierende aus drei Sprachregionen (D,F,I) der Schweiz behandeln diese Fragen aus historischer, systematischer und (international) vergleichender Perspektive.
Organisé par
La Suisse existe – La Suisse n’existe pas
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Allemand
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