Die amerikanische Verheissung. Schweizer Aussenpolitik im Ersten Weltkrieg 1917–1918

Nom de l'auteur
Florian
Weber
Type de travail
Thèse
Statut
abgeschlossen/terminé
Nom du professeur
Prof.
Jakob
Tanner
Codirecteur
Straumann Tobias
Institution
Neuzeit
Lieu
Zürich
Année
2015/2016
Abstract
Das vorliegende Dissertationsprojekt befasst sich mit der Geschichte der Schweiz im Ersten Weltkrieg. Es ist Teil des grösseren Sinergia- Forschungsprojektes: "Die Schweiz im Ersten Weltkrieg. Transnationale Perspektiven auf einen Kleinstaat im totalen Krieg." Im Rahmen dieses Projektes untersucht das Dissertationsvorhaben die wirtschaftliche und politische Entwicklung der Schweiz im Ersten Weltkrieg. Im Zentrum stehen der Wirtschaftskrieg der Grossmächte und die damit verbundenen Auswirkungen auf die schweizerische Aussen- und Aussenwirtschaftspolitik. Die Schweiz ist 1914 ein hochindustrialisiertes Land und eng mit den globalen Warenmärkten verbunden. Diese Einbindung in den Weltmarkt sorgt in den vier Kriegsjahren für grosse Herausforderungen. Insbesondere die aussenwirtschaftlichen Kontrollen durch die Entente und die Zentralmächte bringen den Kleinstaat politisch und wirtschaftlich unter Druck. Zugleich spielt die Schweiz als neutraler Puffer eine zentrale Rolle im Kalkül der Grossmächte, denn beide Seiten sind an einer stabilen und funktionierenden Schweiz interessiert. Die Arbeit untersucht nun die Wechselwirkungen dieser verschiedenen Interessenlagen im Verlaufe des Krieges. Dabei soll vor allem den sich wandelnden Dynamiken und Vorstellungshorizonten nachgespürt werden. Die Arbeit verortet damit die Schweiz im breiteren Kontext der europäischen Geschichte und versucht schweizerische Aussen- und Neutralitätspolitik vor dem Hintergrund weltpolitischer Ereignisse verstehbar zu machen. Insbesondere in der letzten Phase des Krieges ab 1917 lässt sich eine starke Veränderung der schweizerischen Aussenpolitik feststellen: von einer latent pro-deutschen hin zu einer dezidiert Entente-freundlichen Haltung. Diese Veränderung aussenpolitischer Präferenzen spiegelt die sich wandelnden weltpolitischen Machtverhältnisse wieder und macht deutlich, wie sehr die aussenpolitischen Gestaltungsmöglichkeiten der Schweiz durch globale Entwicklungen geprägt sind. Ohne die Handlungsspielräume schweizerischer Akteure zu negieren, versucht die Arbeit damit die Aussenpolitik der Schweiz in einem der wichtigsten globalen Konflikte nachzuzeichnen und kritisch zu analysieren. Das Dissertationsvorhaben versteht sich damit als Beitrag zu einer vertieften Auseinandersetzung der Schweiz mit ihrer neutralitätspolitischen Geschichte. Die Frage nach der Rolle der Schweiz im globalen Kontext und den Handlungsmöglichkeiten eines neutralen Kleinstaates in einer sich rasch wandelnden internationalen Ordnung sind bis heute relevant. Insbesondere die jüngst virulent geführten Diskussionen um die europapolitische Identität des Landes zeigen diese Aktualität deutlich.

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