Call for Papers
Workshop für Doktorandinnen und Doktoranden am Donnerstag, 5. September 2024, in Neuchâtel
Das deutschsprachige Exil, dessen Erforschung mittlerweile auf eine langjährige Geschichte zurückblicken kann, gerät in den letzten Jahren vor allem aus einer interdisziplinären Perspektive (kultur-)wissenschaftlicher Theorien über Erinnerungskulturen, kulturelle Identitäten sowie Migrations- und Transferbeziehungen in regionalen, nationalen und transnationalen Räumen erneut ins Blickfeld wissenschaftlichen Interesses. Aktuelle wissenschaftliche Beiträge formulieren neue Fragen an die Quellen – im Kontext interkultureller oder interreligiöser Dialoge, der Darstellungen zu jüdischer Kultur und Geschichte, zur Genderforschung oder zur Kultur, Geschichte, Kunst und Literatur der Nachkriegszeit und der Gegenwart. Diskussionswürdig ist ebenfalls die Dezentrierung eines auf das deutschsprachige Exil gerichteten Blicks und damit einhergehend eine Erweiterung des Untersuchungszeitraums.
Als Auftakt der Jahrestagung 2024 der Gesellschaft für Exilforschung e.V., die in Kooperation mit dem Schweizerischen Literaturarchiv (SLA), dem nccr on the move, dem Schweizerischen Forum für Migrations- und Bevölkerungsstudien (SFM) und dem Chaire d’histoire contemporaine der Universität Neuchâtel veranstaltet wird, findet am 5. September 2024 ganztägig ein Workshop für Promovierende in Neuchâtel statt. Daran schließt sich direkt die Jahrestagung zum Thema „Erzwungen und eingeschränkt. Mobilität im Exil“ an, zu der die Teilnehmenden des Workshops ebenfalls eingeladen sind (06.–07.09.2024, vgl. http://www.exilforschung.de/)
Wir laden Nachwuchswissenschaftler/innen ein, ihr im Kontext einer interdisziplinären und breit gefassten Exilforschung stehendes Dissertationsprojekt im Rahmen des Workshops vorzustellen und zu diskutieren (die Projekte müssen nicht an das Thema der Jahrestagung gebunden sein). Der Workshop soll den Nachwuchsforscher*innen kultur- und sozialwissenschaftlicher Fächer ein eigenes Forum zur Diskussion und Vernetzung aktueller Projekte bieten. Es werden keine publikationsreifen Referate erbeten, vielmehr können die Beiträge den Work-in-progress-Charakter der individuellen Promotionsphase abbilden. Die Vorträge sollen nicht mehr als 15 Minuten dauern, um reichlich Zeit für die Diskussion einräumen zu können.
Durch das Vermächtnis von Helen Reinfrank besteht die Möglichkeit, dass die Kosten für Reise (evtl. anteilig) und Übernachtung sowie für die anschließende Teilnahme an der Jahrestagung übernommen werden können, sofern keine anderweitige Finanzierung ermöglicht werden kann.
Ihre Vorschläge (ca. 1.800 Zeichen auf deutsch oder englisch) mit einer kurzen biografischen Notiz erbitten wir in einem einzigen Dokument bis zum 15. April 2024 an:
Patrick Farges, Université Paris Cité, patrick.farges@u-paris.fr.