Italienischer Faschismus in Bern. Eine exemplarische Untersuchung zum Internationalismus des italienischen Faschismus 1922-1943

Nom de l'auteur
Luca
Panarese
Type de travail
Mémoire de master
Statut
abgeschlossen/terminé
Nom du professeur
Prof.
Siegfried
Weichlein
Institution
Seminar für Zeitgeschichte
Lieu
Fribourg
Année
2021/2022
Abstract
Als 1922 Mussolini in Italien an die Macht kam, begann er – besonders nachdem 1925 die Diktatur ausgerufen wurde - die italienische staatliche Institutionen und die italienische Gesellschaft immer mehr seiner direkten Kontrolle zu unterstellen. Gleichzeitig zielte das Regime darauf ab, den Faschismus als Export-Produkt in anderen Ländern zu verbreiten, indem es die zahlreichen faschistischen Bewegungen im Ausland vereinigen wollte. Sein Internationalismusversuch zielte aber auch, die im Ausland schon seit Ende des 19. Jahrhunderts existierenden Gemeinschaften italienischer Auswanderer*Innen zu faschisieren. Das bedeutete, die italienischen Vereine und Verbände im Ausland unter seiner Kontrolle zu bringen, Dissidenten zu bekämpfen und eine starke Propagandakampagne innerhalb dieser Gemeinschaften zu treiben, um auch unter den Ausgewanderten einen Konsens für das faschistische Regime zu erlangen. Die italienische Auslandgemeinschaften hätten somit bei Bedarf der faschistischen Politik beitragen können. Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Faschisierung der italienischen Auswanderungsgemeinschaft in Bern. Auch in der Schweizer Bundesstadt existierte in den 1920er Jahren eine italienische Gemeinschaft mit verschiedenen Organisationen. Wurden auch die in Bern tätigen Vereine und Verbände unter faschistischer Kontrolle gesetzt? Untersucht wurden in der vorliegenden Arbeit besonders die italienische Königliche Legation (die diplomatische Vertretung), der Fascio di Berna (die Berner Auslandsektion der italienischen Faschistischen Partei PNF), die Casa d’Italia, das Berner Komitee der Società Dante Alighieri sowie die Missione Cattolica Italiana. Eine weitere Forschungsfrage ist: Inwiefern wurde die italienische Gemeinschaft in Bern faschisiert? Inwiefern wurde in Bern Propaganda für das faschistische Regime in der hier wohnhaften italienischen Gemeinschaft getrieben? Die Beantwortung der Fragen stützt sich auf Quellenarbeit und Analyse von Privatarchiven, aus denen die Geschichte, die Tätigkeiten und die Aktivitäten der genannten Vereine rekonstruiert werden konnten. Die Arbeit versteht sich als einen Beitrag an der Faschismusforschung, aber auch an der lokalen sowie der Globalgeschichte, indem sie die grenzüberschreitende Propaganda des Faschismus in der Schweizer Bundesstadt untersucht.

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