Forschungsbericht: Die Administrative Anstaltsversorgung in der Schweiz im 20. Jahrhundert

Zehntausende Männer und Frauen wurden in der Schweiz im 20. Jahrhundert ohne Gerichtsurteil in Zwangsarbeits-, Straf-, Trinkerheilanstalten oder in die Psychiatrie eingewiesen. Aus heutiger Perspektive dürfte der Grossteil dieser so genannten administrativen Versorgungen nicht gerechtfertigt gewesen sein. Das Parlament hat deshalb am 21. März 2014 ein Gesetz verabschiedet, das die Rehabilitation der Betroffenen, Verbesserungen beim Aktenzugang sowie die Einsetzung einer Expertenkommission für die wissenschaftliche Aufarbeitung vorsieht. Obwohl die Aufarbeitung dieses heiklen Kapitels der schweizerischen Sozialgeschichte noch in den Anfängen steckt, haben mehrere Studien in den letzten Jahren eine solide Grundlage für weitere Untersuchungen gelegt. Der Historiker Urs Germann, der das Sinergia-Netzwerk "Placing Children in Care" koordiniert, hat einen Bericht über den aktuellen Stand der Forschung verfasst. Dieser Forschungsbericht ist auf infoclio.ch online verfügbar.