In über 30 Jahren ist die Zurich Pride zur grössten queeren Veranstaltung der Schweiz gewachsen. Angestossen durch die Stonewall Unruhen 1969 und erste Vorläufer in der Schweiz fand ab 1994 regelmässig die Demonstration und später das Festival unter dem ersten Namen «CSD Zürich» statt. Jeweils im Juni zeigte sich die bunte queere Community in der Stadt sichtbar. Während die Pride anfangs in der Presse als «Schwulenparade» bezeichnet und mit Drag Queens illustriert wurde, wurde im Laufe der Zeit die Bewegung grösser, breiter und diverser. Über die Jahre nahm die Kritik an der Veranstaltung zu: sie sei zu unpolitisch, immer kommerzieller und zu wenig aktivistisch. Bis heute wird in der Community leidenschaftlich gestritten, wie die Zurich Pride sein soll und wohin sie sich entwickeln soll.
Die Zurich Pride möchte ihre Geschichte festhalten und ist deshalb auf der Suche nach Historiker:innen, die die Geschichte der Schweizer Bewegung wissenschaftlich und seriös recherchieren. Wie entstand diese Bewegung, welche Einflüsse haben sie geprägt und welche Spannungen musste sie aushalten?
Das Ziel des Projekts ist ein publikationsfähiger Text mit Fotos zur über 30-jährigen Geschichte der Zurich Pride, der wissenschaftlichen Standards genügt und für ein Laienpublikum verständlich ist. Die Arbeit wird voraussichtlich auf der Webseite www.zurichpridefestival.ch aufgeschaltet, im Zurich Pride Magazin publiziert, auf Social Media und mit der Öffentlichkeit geteilt. Der Vorstand von Zurich Pride hat für das Projekt ein Kostendach von maximal 13’500 CHF gesprochen.
Zurich Pride öffnet für das Forschungsprojekt ihr Archiv mit zahlreichen Flyern, Flugblättern, Magazinen, Protokollen und mehr. Ebenfalls bietet der Verein Unterstützung bei der Recherche zu Personen und weiteren Dokumenten. Zur Debatte steht auch, dass diese Bestände an ein öffentliches Archiv übergeben werden, um eine langfristige Sicherung der Quellenbestände zu ermöglichen.
Der Projektbeginn ist für das Q1 2025 vorgesehen, kann aber in Absprache mit der Auftraggeberin auch später erfolgen. Der Projektabschluss muss aber spätestens im März 2026 erfolgen.
Zurich Pride garantiert die Forschungsfreiheit der Auftragnehmer:innen. Sie wird von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte (SGG) beraten, die das Ausschreibungsverfahren betreut und Zurich Pride berät.
Folgende Zuschlagskriterien sind bei der Vergabe des Auftrags seitens der Auftraggeberin massgebend:
- wissenschaftliche Qualifikationen der Kandidat:innen sowie einschlägige Fachkenntnisse der zu behandelnden Themengebiete: Wissenschaftlicher Leistungsausweis (CV, Publikationen, ggf. Referenzprojekte) (Gewichtung: 40%)
- Substanz der Projektskizze: Gibt Auskunft über die geplanten thematischen Schwerpunkte, die vorgeschlagene Vorgehensweise und den Zeitplan (Gewichtung: 50%)
- Budget: Plausibilität des Budgets sowie Höhe der veranschlagten Gesamtkosten (ohne Publikationskosten) (Gewichtung: 10%)
Interessierte können sich bis zum 15. Januar 2025 per Mail an ausschreibungen@sgg-ssh.ch bewerben. Einzureichen sind eine maximal einseitige Projektskizze (inkl. Angabe über den angestrebten Umfang und Meilensteinen) sowie CV, Publikationsliste (inkl. Angabe von allfälligen Referenzprojekten) und ein Kostenvoranschlag. Alle Unterlagen sind in einem PDF-Dokument zusammenzufügen.
Auskünfte können ebenfalls unter ausschreibungen@sgg-ssh.ch oder telefonisch beim Generalsekretariat der SGG (031 381 38 21) eingeholt werden. Für inhaltliche Fragen steht Alexander Wenger (alexander.wenger@zhpf.ch) zur Verfügung. Es empfiehlt sich bei der Ausarbeitung der Bewerbungsunterlagen, sich am Leitfaden «Tarife und Verträge» der SGG zu orientieren. Den Zuschlag erteilt die Auftraggeberin.
Die Gespräche sind in der KW06 2025 vorgesehen.
Kontakt
Auskünfte können unter ausschreibungen@sgg-ssh.ch oder telefonisch beim Generalsekretariat der SGG (031 381 38 21) eingeholt werden. Für inhaltliche Fragen steht Alexander Wenger (alexander.wenger@zhpf.ch) zur Verfügung. Es empfiehlt sich bei der Ausarbeitung der Bewerbungsunterlagen, sich am Leitfaden «Tarife und Verträge» der SGG zu orientieren. Den Zuschlag erteilt die Auftraggeberin.