Cfp: Geschichte des Verkehrs und der Mobilität Zwischen Konkurrenz und Koordination (1918 bis in die Gegenwart)

14. February 2011
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Themenskizzen sind per email in einer Länge von max. einer A4-Seite zusammen mit einem kurzen CV bis spätestens am 15 Februar 2011 an olivier.perroux@unige.ch zu senden.

Seit dem Aufkommen des motorisierten Strassenverkehrs in den 1920er-Jahren beschäftigen mit der Koordination der Transporte und der Mobilität verbundene Fragen die Instanzen und Institutionen des Staates. Sie stehen heute zuoberst auf der politischen Agenda aller westlichen Staaten. Die aktuelle Situation sowie die Komplexität der Koordination von Verkehr und Mobilität sind stark in ihrer Geschichte verankert.

Unter Verkehrskoordination verstehen wir die Versuche, die verschiedenen Verkehrs- und Transportarten zu organisieren, zu strukturieren und komplementär aufeinander zu beziehen, um damit die gesellschaftlichen Kosten des Verkehrs zu vermindern. Der Befund, dass diese Ziele nicht auf dem Wege der freien Konkurrenz zu erreichen sind, hat Staatsinterventionen in jeweils zeittypischer Ausprägung provoziert.

Während langen Jahren hat sich die Verkehrsgeschichte mit Fragen der Technik, der Verkehrsmittel sowie der Verkehrsinfrastruktur und deren Implikationen für das Wirtschaftswachstum beschäftigt. Zu wenig beachtet wurden bisher das Verhalten der verschiedenen Akteure, die Demokratisierung der Mobilität und die daraus resultierenden Veränderungen und Konflikte in den Raumbeziehungen. Solche Forschungen schliessen sowohl politik-, sozial- und unternehmensgeschichtliche Perspektiven als auch politologische, ökonomische und soziologische Methoden mit ein.

Die Referate können verschiedene Forschungsfelder abdecken und die Anwendung verschiedener Methoden zur Sprache bringen. Sie können die Verkehrskoordination aus theoretischer Perspektive (der Soziologie, Verkehrsökonomie, Planung oder der Raumordnung etc.) behandeln. Es können Fallstudien in nationalen, regionalen oder lokalen Bezügen, über ökonomische und soziale Auswirkungen oder über den induzierten Wandel des Mobilitätszugangs präsentiert werden. Allerdings sollten die Studien schwergewichtig die verschiedenen Akteure ins Zentrum rücken. Schliesslich sind auch Beiträge willkommen, die die Verkehrskoordination und die Mobilität als soziotechnisch konstruiert beschreiben und Ideen und Prozesse thematisieren, die zu den verschiedenen Lösungen und Mustern der Koordination führten. Hier wären vor allem auch historische Studien über die Interessenverbände erwünscht, deren Bedeutung in politischen Entscheidungsprozess von den Politikwissenschaften beispielsweise in Arbeiten über den Neokorporatismus betont wird.

Sie findet am24-25 November an der Universität Genf statt. Die Tagungssprachen sind französisch, deutsch und englisch.

Organised by
Maison de l'histoire, Via Storia, EPFL

Veranstaltungsort

Université de Genève
Rue de Candolle 4
1204 
Genève

Kontakt

Olivier Perroux

Event language(s)
German
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